Kein echtes 4G
Bereits am 5. Dezember startete der US-Mobilfunknetzbetreiber Verizon sein neues LTE-Mobilfunknetz. 110 Millionen Menschen in den US-Großstädten New York, San Francisco, Chicago und Los Angeles sollten danach an das schnelle mobile Internet angebunden sein.
Leider haben sich die Erwartungen des Unternehmens nicht erfüllt, und plötzlich kommt auch noch das Gespött der Konkurrenz hinzu. T-Mobile deutet an, dass Verizon „etwas spät dran“ sei und dass über das LTE-Netz bisher nicht telefoniert werden könne.
Die Marketing-Experten von Verizon warben mit Geschwindigkeiten zwischen 5 und 12 Megabit pro Sekunde und mit einem Vertragsangebot zwischen 50 und 80 Doller im Monat. Allerdings sind die Verträge auf 5-10 GB pro Monat beschränkt, was effektiv für 2-3 Stunden Downloadzeit im Monat ausreicht.
Der Konkurrent Sprint reagiert mit Spott auf Verizons LTE-Angebot. Die Presseabteilung von Sprint ließ verlauten, dass deren Netz landesweit verfügbar, billiger und genauso schnell sei.
Um allerdings die hohen Anforderungen für eine 4G-Spezifikation zu erfüllen, müssten weiterentwickelte Technologien wie „LTE-Advanced“ oder „WirelessMan-Advanced“ verwendet werden, berichtet der Sprecher der International Telecommunication Union (ITU). Da dies bei allen Anbietern bisher nicht der Fall ist, ist die Bezeichnung 4G schlichtweg falsch. Die Mobilfunkunternehmen legen ihre Marketingkampagnen aber weiterhin auf den Begriff „4G“ aus, obwohl weder das LTE- noch das WiMAX-Netz die nötigen Anforderungen erfüllt.
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13.12.2010
tk