Doppelt Leerrohre verlegt – und doch kein Internet
Ein Wochenende ohne Fernsehen, Telefon und Internet ist für einige Bewohner Deutschlands sicher ein Graus. Und genau das passierte vor einigen Wochen in Pfäffingen. Wegen eines Brandes mussten 800 Bewohner ohne Fernsehen und Internet auskommen, und erst gegen 11 Uhr am nächsten Tag konnten alle wieder telefonieren. Der Brand war am Abend ausgebrochen und wurde sofort mit einem Großaufgebot der Feuerwehr gelöscht. Viel wurde nicht zerstört, eine Holzterrasse, zwei Bäume und natürlich der Verteilerkasten. Das Feuer war unter der Holzterrasse ausgebrochen und sorgte neben den Brandschäden auch für den Ausfall des Verteilerkastens von Kabel BW.
Solche Probleme gibt es in Zimmern-Flözlingen derzeit nicht. Allerdings sind die dortigen Bedingungen rund um das Internet alles andere als glücklich. Gerade mal 1 Mbit/s, wenn überhaupt, hat der Großteil der Haushalte zur Verfügung. Die Bewohner sind sich alle einig, dass dies keineswegs zeitgemäß ist. 2010 wurden bereits Leerrohre verlegt, um Kabelanbieter anzulocken, denn eine Funklösung war für die 360 erwachsenen Einwohner keine Alternative. Allerdings fand sich kein Anbieter, der Flözlingen anbinden wollte, und ohne Förderung war ein eigenes Glasfasernetz nicht zu realisieren.
Die 2010 verlegten Leerrohre werden nun von der Telekom genutzt, das Unternehmen hat damit die Gemeinde Stetten mit schnellem Glasfaserkabel versorgt. Flözlingen darf die Leerrohre jetzt nicht mehr nutzen.
Nun haben sich die Bestimmungen für die Breitbandförderung verändert, und die Flötzlinger haben tatsächlich die Chance auf entsprechende Fördergelder. Ziel ist weiterhin, einen Kabelanbieter mit ins Boot zu holen – 150.000 Euro stellt das Land pro Projekt für den Ausbau bereit. Die Verlegung neuer Leerrohre ist in Planung.
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04.10.2012
tk