Bundesnetzagentur halbiert!
Gute Nachrichten für die Verbraucher – Druck für die Mobilfunkanbieter. Die Bundesnetzagentur hat die Entscheidung getroffen, dass die Terminierungsentgelte im Mobilfunk halbiert werden sollen.
Das Terminierungsentgelt ist ein Betrag, den die Telefongesellschaften bei einer Netzzusammenschaltung zahlen müssen, um Anrufe in fremde Netze zuzustellen. Die Höhe dieser Gebühren wird in Deutschland von der Bundesnetzagentur überwacht und genehmigt.
Laut Bundesnetzagentur soll die Vermittlung künftig nur noch gut 3 Cent kosten. Damit würden die Entgelte der Telekom von 6,59 Cent auf 3,36 Cent fallen, bei Vodafone von 6,59 Cent auf 3,33 Cent, bei O2 von 7,14 Cent auf 3,37 Cent und bei E-Plus von 7,14 Cent auf 3,33 Cent pro Minute.
In Österreich liegen die Gebühren bei 2,01 Cent pro Minute, in der Schweiz sind sie deutlich höher.
Noch vor einem Jahr hatten die Mobilfunkbetreiber in Deutschland um eine deutliche Erhöhung dieser Gebühren gebeten. Die damaligen Sätze lagen zwischen 7,92 Cent und 8,8 Cent pro Minute. O2 forderte damals sogar eine Verdoppelung der Gebühren auf 16,43 Cent pro Minute.
Die Telekommunikationsunternehmen sehen diese Einschränkung, die seit dem 1. Dezember 2010 Gültigkeit hat, über die jedoch erst im ersten Quartal 2011 endgültig entschieden werden wird, wenig wohlwollend. Es wird von einer „katastrophalen Entscheidung für den deutschen Mobilfunkmarkt“ gesprochen, sowie von einer „blinden Umsetzung, um sich an die Europäischen Vorgaben zu halten“.
Ob die Entscheidung die Breitbandstrategie der Bundesregierung maßgeblich behindern wird, bleibt anzuwarten. Sicher ist jedoch, dass dem Markt damit wichtige Investitionsmittel entzogen werden.
Bitkom, der IT-Branchenverband sieht die Senkung der Terminierungsgebühren als „staatlichen Eingriff“ und als „erneutes Preisdiktat im Handymarkt“.
Die Endverbraucher jedoch können sich freuen. Die Mobilfunkanbieter stehen nun unter dem Druck, die Kostenersparnisse an den Endverbraucher weiterzugeben – verpflichtet sind sie dazu allerdings nicht!
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08.12.2010
tk